Volatilität ist die Preisschwankung des zugrunde liegenden Vermögenswertes einer Option.
Es gibt komplizierte Formeln zur Messung der realisierten Volatilität, zur Prognose der Volatilität und zur Berechnung der impliziten Volatilität.
Volatilität erklärt am Beispiel Temperaturschwankungen
Als Beispiel werden wir uns Temperaturschwankungen in verschiedenen Teilen der Welt ansehen. In Singapur schwankt die Temperatur im Laufe eines Jahres nur um etwa 8 °C. In Bismarck im US-Bundesstaat North Dakota kann die Temperaturschwankung dagegen fast 50 °C betragen. Die Volatilität der Temperatur ist also in Bismarck viel größer als in Singapur.
Beispiel Anlagenklasse
Analog zu dem Temperaturbeispiel kann man auch die Schwankung der Erdgaspreise mit der Schwankung der Maispreise vergleichen.
Wenn wir uns die prozentualen Preisänderungen für Erdgas im Vergleich zu Mais ansehen, stellen wir fest, dass die Preisschwankung nach oben oder unten bei Erdgas größer ist als bei Mais. Erdgas weist also größere Preisschwankungen auf als Mais.
Volatilität als Maß für Preisschwankungen
Die Volatilität als Maß für Preisschwankungen gibt die Standardabweichung des zugrunde liegenden Vermögenswertes an.
Bei Optionen wird die Volatilität als annualisierter Wert angegeben. Sie können die Standardabweichung eines Jahres berechnen, indem Sie die Volatilität mit dem zugrunde liegenden Preis multiplizieren.
Wenn der Basispreis beispielsweise 100 und die Volatilität 20 % betragen würde, läge die Standardabweichung bei 20 Punkten nach oben oder unten. Dies würde zu einer erwarteten Preisspanne zwischen 80 und 120 führen.
Zeiträume
Wenn Sie andere Zeiträume betrachten wollen, können Sie dies tun, indem Sie die Volatilität mithilfe der Quadratwurzel des entsprechenden Zeitraums berechnen. Für einen Zeitraum von einem Monat würde die Standardabweichung 20 % multipliziert mit der Quadratwurzel von 1/12 betragen. Die Quadratwurzel von 1/12 ist 0,289. Daher würde bei einem anfänglichen Preis von 100 die Spanne in einem Monat 94,2 bis 105,8 betragen. Für eine Woche würde die Standardabweichung 20 % der Quadratwurzel von 1/52 betragen. Als Standardabweichungsbereich für eine Woche ergäbe sich die Spanne 97,2 bis 102,8.
Zusammenfassung
Die Preisschwankung eines Vermögenswertes wird als Volatilität oder Standardabweichung bezeichnet. Bei Optionen wird diese Standardabweichung immer annualisiert. Die Standardabweichung kann jedoch auch auf andere Zeiträume bezogen berechnet werden.
Wir haben gezeigt, wie Sie die Preisschwankung oder Volatilität verschiedener zugrunde liegender Vermögenswerte vergleichen können, indem Sie die Standardabweichungen dieser Vermögenswerte annualisieren.