Futures-Kontrakte können ein effektives und effizientes Risikomanagement- oder Handelsinstrument sein. Ihre Performance ist im Grunde zweidimensional, entweder sie sind im oder aus dem Geld, je nach Einstiegspreis und Marktlage im Vergleich zu Ihrer Position.
Aber bei Optionen auf Futures wirken zusätzliche Dimensionen oder Kräfte auf den Preis oder die Prämie der Option ein.
Jede dieser verschiedenen Auswirkungen auf die Prämie einer Option wird mit einer bestimmten Kennzahl gemessen. Diese Kennzahlen werden mit griechischen Buchstaben bezeichnet und deshalb auch die „Optionsgriechen“ genannt.
Gamma
Wir wissen bereits, dass Delta die Veränderung des Optionspreises (der Prämie) aufgrund der Veränderung des zugrunde liegenden Terminkontraktpreises bezeichnet.
Jetzt geht es darum, wie sich das Delta selbst mit einer Veränderung des zugrunde liegenden Terminpreises ändert. Diese Veränderung wird als Gamma bezeichnet. Gamma ist also sozusagen das „Delta des Deltas“.
Verdeutlichen wir das mit einem Beispiel: Sie sind im Auto unterwegs und fahren 50 km/h. Wenn Sie auf 60 km/h beschleunigen, beträgt die Geschwindigkeitserhöhung 10 km/h. Die ursprüngliche Geschwindigkeit entspricht hierbei dem Delta, die Geschwindigkeitserhöhung dem Gamma. Gamma wäre also Ihre Beschleunigung.
Gammabewegungen verstehen
Gamma wird normalerweise als Veränderung des Deltas pro Punktänderung des Underlying-Preises ausgedrückt.
Wenn der Futures-Preis beispielsweise 200 beträgt, hat ein Call bei 220 ein Delta von 30 und ein Gamma von 2.
Wenn der Futures-Preis auf 201 ansteigt, steigt das Delta auf 32. Wenn der Futures-Preis dagegen auf 199 fällt, sinkt das Delta auf 28.
Gamma ist ebenso wie Delta dynamisch. Es ist am höchsten, wenn der Preis des Basiswerts nahe am Ausübungspreis der Option liegt.
Wenn sich der Preis des Basiswerts vom Ausübungspreis entfernt, sinkt der Gamma-Wert. Wenn sich der Basiswert in Richtung Ausübungspreis bewegt, steigt das Gamma.
Am Geld haben Optionen das höchste Gamma, weil das Delta am stärksten von Preisänderungen des Basiswerts abhängt.
Berechnung des Gamma
Gamma entspricht der Veränderung des Delta geteilt durch die Veränderung des Basiswertpreises.
Beispiel: Sie haben einen zugrundeliegenden Terminkontrakt bei 200 und der Ausübungspreis beträgt 200. Das Delta der Option beträgt 50 und ihr Gamma 3. Wenn der Futures-Preis auf 201 ansteigt, steigt das Delta auf 53. Wenn der Futures-Preis auf 199 sinkt, sinkt auch das Optionsdelta auf 47.
Über die Bewegung des zugrunde liegenden Terminkontrakten hinweg änderte sich das Delta um 6.
Wer mit Optionen handeln möchten, sollte das Gamma als wichtigen Faktor einbeziehen.